Gruppentreffen Samstag 12.4.2025
Frösche, Kröten und Co
Bei strahlendem Sonnenschein mit sommerlichen Temperaturen trafen sich 26 NAJUs am Wochenende vor Ostern in Niedererbach. Dort konnten die Kinder am Fischbach und den dortigen Teichen Ausschau nach Amphibien halten.
Etliche Bewohner des Wassers landeten in den Keschern der Naturforscher. Die Kleinlebewesen wurden sorgfältig bestimmt und dann wieder freigelassen. Bemerkenswert war, dass die Kinder keine Scheu hatten, auch einmal einen echten Lurch anzufassen.
Nähere Informationen erhielten die Kinder an diesem Tag über die vier Amphibien, die in diesem Gebiet tatsächlich vorkommen, nämlich die Erdkröte, der Grasfrosch, der Teichmolch und der Feuersalamander.
Die Erdkröte
Erdkröten sind 9-11 cm groß und wiegen zwischen 50 bis 100 Gramm. Sie können bis zu 10 Jahren alt werden. Typisch ist die braune, warzige Haut. Wie die Grasfrösche haben sie waagrechte Pupillen – aber kein Trommelfell hinter dem Mund. Kröten leben bevorzugt in Wäldern. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und gehen dann auf Jagd nach Würmern, Käfern, Ameisen Schnecken, Asseln und Spinnen. Im Frühjahr wandern sie bis zu 3 Kilometern zu ihrem Laichgewässer und legen dort mehrere Tausend Eier in Schnüren ab, die sich zunächst zu Kaulquappen entwickeln. Mit der Ausbildung von zunächst den Hinterbeinen, dann den Vorderbeinen stellt sich auch die Atmung von Kiemenatmung zur Lungenatmung um. Jetzt ist die kleine Kröte fertig entwickelt. Sie verlässt das Wasser und wandert zu ihrem Habitat (Wald). Kröten haben viele natürliche Feinde (Waschbären, Marder, Katzen,
Raben- und Greifvögel). Große Opfer fordert der Straßenverkehr bei der Krötenwanderung zu den Laichgewässern, aber auch die Zerstörung und Verschmutzung von Gewässern.
Der Grasfrosch
Bei ca. 10 cm Körpergröße wiegt ein Grasfrosch bis zu 100 Gramm. Er wird bis zu 7 Jahre alt. Durch seine relativ glatte braun-gründliche Haut ist er in seinem Habitat (kühle feuchte Orte in Wäldern, Gärten, Parks, an Ufern) gut getarnt. Ähnlich wie die Kröte ernährt er sich von Insekten, Schnecken und Würmern, die er nachts und in der Dämmerung jagt. Im frühen Frühling legt das Weibchen in Ballen mehrere Tausend Eier ab, die sich innerhalb von 10-12 Wochen über Kaulquappen zu kleinen Fröschen entwickeln. Den Winter überleben Frösche in „Winterstarre“. Sie können auch in ihren Erdverstecken einfrieren – überleben dies und sind dann im Frühling wieder „putzmunter“. Frösche werden wie die Kröten von vielen Feinden als Nahrung erbeutet. Bedroht sind sie aber hauptsächlich durch den Menschen: Lebensraum für Frösche wird immer weniger und der Straßenverkehr fordert viele Opfer bei der Wanderung zu den Laichgewässern.
Der Teichmolch
Unsere häufigste Molchart wird bis zu 11 cm lang. Männchen und Weibchen sehen deutlich unterschiedlich aus (man nennt das wissenschaftlich „Geschlechtsdimorphismus“). Der Bauch des Männchens ist gelb bis orange, das Weibchen ist gelblich bis sandbraun mit kleinen dunklen Punkten. In kleinen stehenden oder nur langsam fließenden Gewässern werden 100 – 300 einzelne Eier an Pflanzen angeheftet und in Blätter „eingewickelt“. Dazu benutzen Teichmolche geschickt ihre Füße. Die Molchlarven entwickeln sich im Wasser zu den erwachsenen Tieren, die dann nach einiger Zeit das Wasser verlassen und an Land leben und nur zur Paarung und Eiablage in das Wasser zurückkehren. Teichmolche leben von Insekten, Würmern, Schnecken; die im Wasser lebenden Larven und Molche fressen Kleinkrebse und Insektenlarven. Sie selbst werden gerne von erwachsenen Molchen, Fischen, Libellenlarven und Gelbrandkäfern gefressen. Die erwachsenen Molche sind Nahrung für Störche, Reiher, Schlangen und Fische. Sie sind wie alle Amphibien durch den Menschen am meisten bedroht (Gewässerzerstörung, Fischbesatz, Straßenverkehr).
Der Feuersalamander
Feuersalamander sind eine stark bedrohte Tierart. Sie leiden nicht nur unter der Zerstörung ihres Lebensraumes, sondern aktuell auch unter einer tödlich verlaufenden Hauterkrankung (Bsal). Die bis zu 20 cm langen Tiere können bis 25 Jahre alt werden. Sie sind durch ihr auffälliges Erscheinungsbild leicht zu erkennen: schwarz mit gelb-orangen Flecken oder Streifen. Feuersalamander sind nachtaktiv und leben in feuchten laub- und Mischwäldern. Sie verkriechen sich tagsüber und gehen nachts auf Nahrungssuche (Würmer, Nacktschnecken, Asseln, Tausendfüßler und Spinnen). Die Larven im Wasser fressen Insektenlarven. In warmen Sommern kommt der Salamander aber auch tagsüber bei Regen aus seinem Versteck. Feuersalamander bringen ihre Larven voll entwickelt in sauberem Wasser zu Welt. Sie sind „lebendgebärend“. Erwachsene Feuersalamander haben viele Feinde. Sie werden von Igeln, Füchsen, Dachsen, Wildschweinen und Ratten als Nahrung erbeutet. Mit Giftdrüsen am Rücken bildet er Fressfeinde abschreckende Sekrete.
Der Salamander überwintert unter Baumwurzeln, verlassenen Mauselöchern, Fuchsbauten oder Felsspalten.
Der "Beifang"
Neben einigen Molchlarven, Grasfröschen und Kaulquappen hatten wir auch einen interessanten "Beifang". Neben einer Libellenlarve, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven und Wasserskorpionen sind noch einige Bachflohkrebse in unsere Netze gegangen (Bild: Bachflohkrebs im Binokular mit 20-facher Vergrößerung). Alles wurde von den Kindern im Binokular analysiert, bestimmt und anschließend wieder in die Gewässer zurück gesetzt.
Foto: Peter Ahrens
Die Jungforscher bei der Arbeit
Gruppentreffen am 08. 03. 2025
Wir bauen einen Nistkasten
Bei wunderschönem Frühlingswetter haben wir uns zum ersten richtigen Arbeitseinsatz getroffen. Auf dem Programm: Jedes Kind soll mit Akkuschrauber, Hammer und Zange eine kleine Meisenwohnung bauen. Es wurde mit Eifer gehämmert, geschraubt, gestrichen und zum Schluss auch noch verziert. Denn auch Meisen lieben „Kunst am Bau“. Immer zwei Kinder und ein Betreuer bildeten ein Team und werkelten gemeinsam. Die Kinder arbeiteten geschickt und schon bald gab es Richtfest für 23 wunderschöne neue Meisenwohnungen. Die Kinder haben den überwiegenden Teil des Bauens ohne Hilfe der Erwachsenen geleistet. Daher waren es mit konzentrierter Arbeit gefüllte zwei Stunden. Zur Belohnung gab es dann anschließend noch das „Nestbau-Spiel“. Erfolgreiche Nestbaumeister wurden mit einem Schokoladen-Ei belohnt.
Bei den Nistkästen entscheidet die Größe des Einflugloches über die künftigen Bewohner: Bei einem 30mm-Loch können die Kinder daher bald die kleinen Meisenarten wie Blaumeise, Haubenmeise, Tannenmeise, Sumpf- oder Weidenmeise bei ihrem Brutgeschäft beobachten.
Viel Spaß dabei!
Die Kinder bei der Arbeit. Fotos: Peter Ahrens
Nassauische Neue Presse vom 18.3.25
Vortrag von Marcel Weidenfeller am 21.3.2025 in der Grundschule Hundsangen
Nisthilfen
Nach dem Bau unserer Nistkästen – eine Aktion, die von Freude und Spaß gekennzeichnet war- kam jetzt die Härte des Lebens. Marcel Weidenfeller hat uns mit dem ihm eigenen Enthusiasmus alles über Nisthilfen und die Betreuungsprojekte des NABU in unserer Gemeinde erzählt. Trotz des sehr anspruchsvoll präsentierten Vortrags waren die Kinder mehr als eine Stunde konzentriert und haben zum Teil durch erstaunliche Kenntnisse und eigene Beiträge und Erlebnisse den Referenten in Erstaunen versetzt. Lieblingsbild der Zuhörer war zweifelsohne die Aufnahme einer Gruppe von Steinkauzkindern: da konnte man den Faulen sehen, den Neugierigen, den Null-Bock Typ und den Überbegabten. Zumindest wurden bei den Jungvögel eine Reihe von sehr menschlichen Eigenschaften entdeckt, die man alle am Blick aus den großen Augen erkennen konnte.
Das schönste Bild für die Kinder: Junge Steinkäuze im Nistkasten des NABU-Hundsangen Foto: Marcel Weidenfeller
Kino am 22.2.2025
Popcornkino mit den NAJU-Kindern
Zu einem Filmabend ganz besonderer Art trafen sich die Kinder unserer NAJU-Gruppe am Samstag, dem 22. 2. im großen Gruppenraum der Grundschule Wallmerod. Kaum waren wir angekommen, wurde von den Kindern ruckzuck eine große bequeme Kissenlandschaft aufgebaut, in der es sich alle gemütlich machen konnten. Dann schauten wir den Naturfilm „Der Fuchs und das Mädchen“ an. Mehrere Schüsseln selbst gemachtes Popcorn wurden dabei vertilgt und besonders während der spannenden Phasen des Films kauten die kleinen Münder eifrig.
Nach dem Film gab es noch eine kurzweilige Inforunde über den Fuchs. Dabei wurde auch seine Spur, das Schnüren, mit Bildkarten nachgelegt. Für viel Freude sorgte währenddessen unser NAJU-Hund Matti, dessen Fußspur ebenfalls gelegt und mit der des Fuchses verglichen wurde. Insgesamt sollte deutlich werden, dass beide zur Tierfamilie der Hunde (Caniden) gehören, die letztendlich vom Wolf abstammen.
Aber zum Glück ist unser Pudelmischling Matti das genaue Gegenteil: Mit seinem weichen Fell und seinem geduldigen Wesen gehört er eher zur Familie der Kuscheltiere.
Popcornkino ganz bequem, "Wolf" im Pudelpelz und das Pfotenspiel Fotos: Peter Ahrens
Gruppentreffen 8.2.2025
WALDTIERE
Am Samstag, dem 8. Februar trafen sich wieder 21 Kinder unserer NAJU-Gruppe an der Grundschule Wallmerod. An diesem Tag stand das von den Kindern sehnlichst erwartete Thema „Tiere des Waldes“ auf dem Programm. Dabei ging es um Säugetiere, die in unseren heimischen Wäldern leben, nämlich um das Reh, das Wildschwein, den Feldhasen, das Eichhörnchen und den Igel. Den Fuchs hatten wir uns für das nächste Mal aufgehoben.
Nachdem sich die Kinder zu Teams zusammengefunden hatten, konnte es dann auch gleich mit der Informationsbeschaffung losgehen. Mithilfe von Büchern, Zeitschriftenartikeln und der Recherche im Internet mittels Tablets hatten die einzelnen Teams rasch die wichtigsten Informationen zu ihrem Tier gesammelt. Diese konnten dann auf ein großes Poster geschrieben und auch noch mit Bildmaterial veranschaulicht werden.
Schließlich stellten die einzelnen Expertenteams ihr Tier den anderen Kindern vor. Natürlich konnten auch Fragen gestellt werden…und die Experten waren um keine Antwort verlegen.
Zwischendurch gab es wie immer auch wieder Spiele, wie z. B. die Wildschweinjagd, den Hasenlauf oder das Eichhörnchen-von-Ast-zu-Ast-Spiel. So war es für die Kinder wieder ein kurzweiliger, geselliger und natürlich auch informativer Nachmittag.
Neben der Gruppenarbeit zu den einzelnen Waldtieren (oben links) hatten wir viel Spaß beim Eichhörnchenspiel (oben rechts). Die Poster der Kinder (unten links) wurden dann von jeder Gruppe dem Forum präsentiert (unten rechts). Fotos: Peter Ahrens
Samstag, den 11. 01. 25
NAJU Gruppe Hundsangen - Junge Naturforscher helfen bei Vogelzählung mit
Am Samstag, den 11. 01. 25 war es endlich wieder soweit…, unsere NAJU-Kinder hatten ihr erstes Gruppentreffen im neuen Jahr.
Dieses Mal ging es um „Die Stunde der Wintervögel“, eine vom NABU an diesem Wochenende initiierte Aktion zur Bestandserfassung. Schnell waren das Spektiv aufgebaut und die Ferngläser bereitgelegt. Mit der Unterstützung von Marcel, unserem versierter Vogelkundler, hatten die Kinder schon bald die ersten Besucher unseres Vogelhäuschens im Visier. Im Laufe einer Stunde entdeckten sie zwei Elstern, eine Kohlmeise, drei Blaumeisen, drei Amseln, einen Haussperling, zwei Buchfinken, zwei Ringeltauben und einen Gimpel. Das aufregendste war jedoch, als sich ein stattlicher Kernbeißer im Vogelhaus breitmachte. Diesen eher seltenen Vogel so nah zu sehen, war schon ein Erlebnis!
Spannend war jedoch auch die zusätzlich angebotene Vogelrallye: Hier konnten die Kinder ausprobieren, wie Meisen mit ihren Füßen zu arbeiten, sie konnten Wintervögel aus bunter Schafswolle in Trockenfilztechnik herstellen, ein Vogelmemory spielen, verschiedenen Vogelarten ein artgerechtes Winterfutter zusammenstellen und in einem Quiz ihr Wissen über die Standvögel unter Beweis stellen. Dabei stellte sich heraus, dass die NAJUs schon über ein erstaunliches Faktenwissen verfügen und darüber hinaus schon viele Fragestellungen durch eigene sachgerechte Überlegungen lösen konnten. Super gemacht!!!
Wie im Fluge waren die drei Stunden vergangen und alle mussten schon wieder ans nach-Hause-Gehen denken. Als Belohnung gab es für jedes Kind noch einen tollen Mitmach-Kalender, in dem man jeden Monat nützliche Aktionen für die Umwelt und Natur findet.
Später wurde vom Team noch schnell das Ergebnis der Vogelzählung gemeldet, denn schließlich wollen wir ja am Gewinnspiel teilnehmen. Alle drücken die Daumen!
Der interessanteste Vogel unserer Beobachtungsstunde - ein Kernbeißer (oben links). Diskussion der Beobachtungen (oben rechts), Vogelfedern ganz groß im Binokular (unten links) und Untersuchung des Vogelfutters (unten rechts). Fotos: Marcel Weidenfeller und Peter Ahrens