23. Mai 2024 – Bestes Frühlingswetter lockte am langen Wochenende vom 9. bis 12. Mai zum Vögelzählen in Gärten, Parks und auf dem Balkon. Mehr als 58.000 Menschen haben an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen und über 1,2 Millionen Vögel gemeldet. Jetzt liegen die Ergebnisse von Deutschlands größter Citizen-Science-Aktion vor, die bereits zum 20. Mal vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV organisiert wurde. Auf Platz eins der am häufigsten gesichteten Vögel landete – wie fast immer – der Hausperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Star.
Das überdurchschnittlich warme Frühjahr hat sich offenbar in der Vogelwelt bemerkbar gemacht, indem einige Arten früher zurückgekehrt oder mit der Brut gestartet sind. Daran hat auch der kurze Kälteeinbruch im April nichts geändert. So wurde beispielsweise der Zilpzalp um 14 Prozent häufiger gesichtet als im Vorjahr: Als Mittel- und Kurzstreckenzieher ist er, wie auch einige andere Arten, etwas früher aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland gekommen.
Ein weiterer Profiteur des milden Winters könnte der Zaunkönig sein. Er wurde um acht Prozent häufiger gemeldet als im Vorjahr. Die Art ist anfällig für lange Kälteperioden, die es im vergangenen Winter nicht gegeben hat. Das könnte die Population in Deutschland gestärkt haben.
Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion
Die „Stunde der Gartenvögel“, steht vor der Tür. Vom 9. bis 12. Mai 2024 bietet sich für alle Interessierten die Möglichkeit, eine Stunde lang Vögel zu beobachten und dabei tolle Preise zu gewinnen.
Piep, Tschilp, Tirili: Seit Wochen bieten uns Vögel in Gärten und Parks ihre einmaligen Frühlingskonzerte. Welche Arten und wie viele es noch sind, die uns vor allem morgens mit ihrem Gesang erfreuen, wird das Wochenende vom 9. bis 12. Mai zeigen: Der NABU ruft gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der NAJU zur. „Stunde der Gartenvögel“ auf.
Je mehr Menschen bei der Stunde der Gartenvögel mitmachen, desto besser können die unsere NABU-Ornithologen den Zustand der Vogelpopulationen in unseren Siedlungen einschätzen. Im letzten Jahr nahmen mehr als 140.000 Menschen an der Aktion teil und meldeten aus über 95.000 Gärten und Parks mehr als 3,1 Millionen Vögel. Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich daher bei dieser Aktion um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion.
Ziel der Aktion ist es, Trends bei den Beständen über die Jahre hinweg zu verfolgen. Weil die „Stunde der Gartenvögel“ bereits seit 2006 stattfindet, können die Ornithologen beim NABU bereits auf einen umfangreichen Datenschatz zurückgreifen. Aber auch wer wenig über Vögel weiß, kann an der Aktion teilnehmen.
Für unerfahrene Teilnehmer*innen macht unsere Zählhilfe das Erkennen der Vögel einfach. Außerdem bieten wir eine kostenlose App, die „NABU-Vogelwelt“, welche beim Identifizieren hilft. Wichtig ist es außerdem, eigene Beobachtungen zu melden, selbst wenn während der Zählung nur wenige Vögel gesichtet werden, denn auch diese Informationen stellen wichtige Daten für die Auswertungen des NABU dar. Schlussendlich geht es nicht um einen Wettbewerb, wer die meisten Vögel zählt, sondern darum, eine realistische Momentaufnahme zu erhalten.
Selbst wenn Sie noch nie Vögel gezählt haben: Es ist wirklich nicht schwer und macht großen Spaß. Suchen Sie sich einfach ein festes Plätzchen am Fenster, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und beobachten Sie dort eine Stunde lang, was umherflattert. Beobachtet werden kann zu einer beliebigen Stunde vom 9. bis 12. Mai 2024.
Notieren Sie dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die Sie während dieser Stunde gleichzeitig sehen konnten. Das ist wichtig, damit Vögel, die zwischendurch ja auch wieder wegfliegen, nicht doppelt gezählt werden.
Die Zählhilfe soll es Ihnen leichter machen, die häufigsten Gartenvögel zu erkennen und deren Anzahl zu erfassen. Sie unterstützt dabei, Doppelzählungen zu vermeiden, indem Sie jeweils die höchste Anzahl der Vögel einer Art innerhalb der Beobachtungsstunde notieren. Bitte senden Sie den Zählhilfebogen nicht an den NABU zurück – er ist lediglich als Hilfe gedacht.
Und noch etwas Wichtiges: Selbst wenn Sie nur wenige Vögel beobachten während der Zählstunde, ist das ebenfalls eine wertvolle Information für uns. Sie geben Hinweise darauf, dass die Bestände vieler Vogelarten zurückgehen. Auch wenn es vielleicht frustrierend ist, bitte melden Sie gerne auch solche Ergebnisse.
Vögel werden doppelt erfasst: Das passiert tatsächlich recht oft. Wichtig ist, dass Sie die beobachteten Vögel nicht einfach zusammenzählen, sondern wirklich nur die Anzahl einer Vogelart notieren und melden, die Sie gleichzeitig gesehen haben. Und wenn Sie ein Futterhaus im Garten haben, zählen Sie auch hier bitte nur die Anzahl Vögel, die zum selben Zeitpunkt an der Futterstelle zu sehen waren. Meldungen, wie zum Beispiel „In der einen Stunde habe ich 35 Mal eine Amsel gesehen“ oder „Zu meinem Futterhaus kamen 22 Blaumeisen geflogen“ lässt vermuten, dass Sie dieselbe Amsel oder Blaumeise mehrfach gezählt haben. Das wollen wir gerne vermeiden.
Vögel werden beim Spazierengehen gezählt: Auch das soll nicht sein. Suchen Sie sich bitte einenfesten Ort, an dem Sie eine Stunde lang zählen. Vogelsichtungen während eines Spaziergangs oder einer Exkursion sind leider nicht aussagekräftig und können nicht berücksichtigt werden.
Jungvögel werden im Nest gezählt: Bitte nicht – zählen Sie nur Vögel, die Sie außerhalb ihrer Nestersehen können. Sonst stören Sie unsere Gartenvögel bei der Pflege ihres Nachwuchses.
Zählen in einer Gruppe führt oft zu Mehrfachmeldungen: Gemeinsam Vögel beobachten und zählen macht oft viel mehr Spaß als alleine. Wenn Sie zum Beispiel mit Freunden oder als Schulklasse oder Kindergartengruppe gemeinsam zählen möchten, sollte es aber am Ende auch nur eine gemeinsame Meldung geben. Also: Alle können und sollen an einem gemeinsamen festen Ort mitbeobachten und mitnotieren. Wenn die Zählstunde dann vorbei ist, schaut man, wer von einer Vogelart die größte Anzahl gleichzeitig gesehen hat. Und diese Zahl wird dann gemeldet.
Über 1.000 freigestellte Fotos von 308 Arten in ihren typischen Federkleidern machen diese App einzigartig! Wichtigste Funktionen sind Bestimmen, Vergleichen und Melden. Vogelstimmen und Videos können zur kostenlosen Basisversion hinzugekauft werden. Erhältlich für iOS und Android.