Am 15.02. hatte Jonas Krause-Heiber als Leiter der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald die Möglichkeit, den 2018er Veranstaltungskalender mit 126 Exkursionen, Ausflügen und interaktiven
Projekten der 13 NABU Gruppen mit ihren mehr als 6000 Mitgliedern bei TV Mittelrhein in der Sendung „Live ab 6“ vorzustellen.
Niederahr, 17. Februar 2018
Veranstaltung: Obstbäume fachgerecht schneiden
Immer im Frühjahr, bevor die Obstbäume im heimischen Garten oder auf den Streuobstwiesen anfangen Saft zu ziehen, sollten Obstbäume durch einen speziellen Schnitt von alten Ästen befreit und zurückgeschnitten werden. Einer der im Bereich Obstbaumschnitt zu den Fachleuten zu zählen ist, ist Theo Bauer aus Niederselters, der für die Volkshochschulen Limburg-Weilburg und Idstein Fachvorträge unter anderem in Sachen Gartenpflege, Bodenbepflanzung, Hügel- und Hochbeete gibt. Durch die NABU Hundsangen wurde Theo Bauer nun eingeladen sein Fachwissen im Bereich Obstbaumschnitt weiter zu geben. Und die Einladung wurde von einer großen Zahl an Interessierten angenommen, die zu Beginn im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Niederahr einen ausführlichen theoretischen Vortrag über einen sinnvollen Obstbaumschnitt bekamen und mehr über die Grundlagen rund um das Kulturgut „Obstbaum“, die Schnitttechniken, Bodenbehandlung sowie die Lebensgemeinschaften der Obstwiesen erfuhren. Für den eigentlichen Obstbaumschnitt sei zu allererst das richtige Werkzeug wichtig, „an dem man nicht sparen sollte“ so Theo Bauer. Hierzu zählen eine gute Gartenschere, eine Astschere für dickere Äste und eine Baumsäge für ganz dicke Äste. Weiter werden benötigt eine Leiter und eine Schutzbrille. „Wer keine Schutzbrille aufsetzt und erstmals einen Ast ins Auge bekommt wird diese nie mehr vergessen“ bemerkte in diesem Zusammenhang Theo Bauer, der den Obstbaumschnitt am Nachmittag unmittelbar im Feld demonstrierte. Hierzu wurde zunächst der Pflanz- und der Erziehungsschnitt an jungen Obstbäumen gezeigt. Beim Erziehungsschnitt sollte zunächst der Aufbau des Baumes korrigiert werden. Dazu ist es wichtig zu schauen, ob der Obstbaum mit seinem Mittelleitast (Stammverlängerung) und den vier, gleichmäßig um den Mittelleitast verteilten Seitenleitästen, einen vernünftigen und stabilen Kronenaufbau besitzt. Die Seitenleitäste sollten wenn möglich alle auf gleicher Höhe (Saftwage) auf eine nach außen zeigende Knospe zurück geschnitten werden. Den Mittelleitast sollte man maximal etwas über der Saftwage zurücknehmen und auf einen Ast ableiten, um ihm nicht eine zu große Dominanz zu überlassen. Zuletzt widmete sich Theo Bauer mit den Teilnehmern einem alten Obstbaum. Bei Verjüngungsschnitt von alten Bäumen sollte überaltertes Holz, sowie Todholz aus dem Baum herausgeschnitten werden. Hierbei sollten alle Äste entfernt werden, die nach innen wachsen um den Baum auszudünnen. „Soweit, dass man einen Hut durch den Baum werfen kann“ bemerkte mit einem Schmunzeln vom NABU-Hundsangen Marcel Weidenfeller. Äste die eine Blütenknospe am Ende des Astes haben können bleiben.
Fotos: Marcel Weidenfeller
NABU RHEINLAND-PFALZ | PRESSEMITTEILUNG| NR 7/18 | 12. MÄRZ 2018
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Am Samstag, dem 10. März 2018 fand in Saulheim die Landesvertreterversammlung des NABU Rheinland-Pfalz statt. Die rund 200 Delegierten der rheinland-pfälzischen NABU-Gruppen wählten einen neuen Landesvorstand.
Nach 30-jähriger Amtszeit verabschiedete sich Siegfried Schuch mit einem Rückblick auf die letzten 30 Jahre beim NABU Rheinland-Pfalz, in denen sich der Verein zum größten Naturschutzverein im Bundesland entwickelte. Über 53.000 Mitglieder unterstützen den NABU und ermöglichen damit das starke Engagement des Verbandes beim Schutz wertvoller Lebensräume und gefährdeter Arten. Schuch bedankte sich beim Landesvorstand und allen ehrenamtlich aktiven NABU-Mitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz und die langjährige Zusammenarbeit.
Zu seiner Nachfolgerin wurde einstimmig Cosima Lindemann gewählt. Die 34-jährige Biologin ist schon lange im NABU tätig. Für ihre Diplomarbeit studierte sie bereits vor zehn Jahren die Fledermäuse im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Mayener Grubenfeld. Seit 2010 leitete sie das Projekt „Fledermäuse willkommen!“ und wurde 2013 zur Naturschutzreferentin berufen.
Der Erhalt der Biodiversität steht für Lindemann klar im Fokus. Besonderen Handlungsbedarf sieht sie beim Naturschutz im Siedlungsraum, der nachhaltigen Ausgestaltung der Landwirtschaft und der naturverträglichen Energiewende. Darüber hinaus sieht Lindemann einen Schwerpunkt ihrer zukünftigen Arbeit bei der Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Naturschutz.
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Monika Bub aus Haßloch und Günter Knell aus Mauchenheim gewählt. Inge Bösl aus Osthofen wurde erneut zur Schatzmeisterin und Jörn Weiß aus Frankenthal zum Schriftführer gewählt. Außerdem wählten die Delegierten Jutta Wostbrock aus Worms, Karin Zang aus Oppenheim, Jutta Seifert aus Altenkirchen, Nicolas Schreckenbach aus Bad Dürkheim, Bernd Schellhaas aus Weilerbach und Frederik Sturm aus Daaden in den Vorstand.
Für Rückfragen:
Kerstin Schnücker, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, NABU Rheinland-Pfalz,
Tel. +49 (0)6131.140 39-24, E-Mail: Kerstin.Schnuecker@NABU-RLP.de
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Pressedienst des NABU Rheinland-Pfalz
Redaktion: Kerstin Schnücker
Tel. +49 (0)6131.140 39-24 | Fax: -28 | E-Mail: Kerstin.Schnuecker@NABU-RLP.de
Frauenlobstr. 15-19 | 55118 Mainz
Obererbach, 25.1.2018
Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen konnte am 25. Januar über 40 VogelfreundeInnen zur zweiten NABU Veranstaltung in 2018, Die Brutvogelarten des Westerwaldes – Bedrohte Vogelvielfalt eines Mittelgebirges in Obererbach begrüßen.
Seit über 40 Jahren untersucht der Referent, Leander Hoffmann aus Obererbach, die Vogelwelt im südlichen Westerwald. Wald, Wiesen, Felder und Gewässer sowie die besiedelten Bereiche beherbergen ganz unterschiedliche Arten. Darüber hinaus überfliegen Kraniche oder Störche und weitere Vogelarten bei ihren jährlichen Wanderungen unseren Raum. Jahrelange Erfassungen zeigen eine stete Abnahme vor allem bei Feld- und Wiesenvögeln wie Braunkehlchen oder Wiesenpieper. So wurden an diesem Abend die Veränderungen der Vogelwelt im Westerwald von Leander Hoffmann beleuchtet und über 100 Brutvogelarten anhand von eindrucksvollen Bildern vorgestellt. Von vielen Besuchern unerwartet, dass darunter auch Besonderheiten wie Orpheusspötter, Schwarzstorch, Bienenfresser und Halsbandschnäpper vorkamen. Rundum fand diese Veranstaltung des NABU Hundsnagen mal wieder eine sehr positive Resonanz.
Wer weiterhin Interesse an der Natur und Umwelt des Westerwaldes hat, bzw. sich
über weitere Veranstaltungen der NABU Gruppe Hundsangen informieren möchte, kann sich gerne auf unserer Homepage weiter umsehen.
Am 27.01.2018 konnte Peter Klein, NABU Rennerod und Beauftragter der Vogelschutzwarte für die dortige Beobachtungshütte, 16 aktive NaturschützerInnen aus den 13 NABU Gruppen der Regionalstelle bei herrlichem Winterwetter an der Krombachtalsperre zu einem Arbeitseinsatz begrüßen.
Der Einsatz diente dazu, Weiden und andere Gehölze im Uferbereich der Krombachtalsperre zurück zu schneiden um unter anderem wieder einen besseren Blick von der Beobachtungs-hütte aus auf die Wasserfläche der Talsperre zu bekommen. Bevor es los ging erläuterte Peter Klein noch die Entstehung des Naturschutzgebietes an der Talsperre und der Beobachtungshütte, die von naturinteressierten Beobachtern gemietet werden kann. Nun wurden Gruppen gebildet und Bereiche am Ufer zur Freistellung mit Sägen und Freischneider eingeteilt. Mit viel körperlichem Einsatz konnte nach gut zwei Stunden ein großer Teil des Uferbereiches vom Gebüsch befreit werden. Durch den hohen Wasserstand konnten leider nicht alle Teile des Ufers entbuscht werden, so dass es wohl zu einem weiteren Arbeitseinsatz kommen wird. Nach getaner Arbeit lud die NABU Gruppe Koblenz alle Teilnehmer zu einem leckeren Mittagessen ein.
Sa. 14. Januar 2018
Bei winterlichen Temperaturen und teils sonnigem Wetter machte sich eine Gruppe von über zwanzig Wanderern auf den Weg die Lebensräume und Landschaften entlang der rheinland-pfälzisch hessischen Grenze zu erwandern. Eingeladen zu der Winterwanderung hatten der NABU Hundsangen, der Verkehrs- und Verschönerungsverein Frickhofen sowie die Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg. Los ging es am Friedhof von Dorndorf, wo der Leiter der Wanderung Philipp Schiefenhövel nach kurzem Wegmarsch auf den ersten noch erhaltenen Grenzstein aufmerksam machte. Während die Grenzsteine heute die Landesgrenze markieren, trennten sie im Hochmittelalter die Länder Kurtrier und Nassau-Oranien, was auf der Vorder- und Rückseite der Steine durch die Buchstaben „CT“ und „NO“ zu erkennen ist. Die heutige Grenze ist im Offenland häufig durch Wiesengräben oder lineare Gehölzstrukturen begleitet. Die Hecken wiederum sind wichtiger Lebensraum für darin brütende Vogelarten, wie Feldsperlinge, Heckenbraunelle, Neuntöter etc., zahlreiche Insekten und schutzsuchende Säugetiere wie Igel, Mauswiesel, Steinmarder und Co. Außerdem bieten sie Deckung für dämmerungsaktive Tiere, wie Fuchs, Dachs, Reh und Wildschwein, was Philipp Schiefenhövel der Wandergruppe gut an Hand einer im Matsch ausgeprägten Wildschweinfährte sowie an den Fußabdrücken einer Rehfährte verdeutlichten konnte. Doch nicht nur im Offenland sondern auch im Waldgebiet zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen ist der Grenzverlauf zu erkennen. So sind im hessischen Thalheimer Wald in der vergangenen Zeit weniger einzeln stehende Fichtengruppen und andere Nadelbäume gefällt worden als dies im Struthwald auf rheinland-pfälzischer Seite der Fall ist, was die Wandergruppe auf den Forst blickend gut erkennen konnten. Auch für die jagdliche Nutzung spielt die Landesgrenze eine wichtige Rolle, warum sie an vielen Grenzabschnitten im Wald durch bunte Flatterbänder für die Jagdausübenden markiert ist. Denn ein Wild was vom Jäger versehentlich über die Grenze hinaus erschossen wird, gehört laut Jagdrecht nicht dem Schützen, sondern demjenigen auf dessen Grund es tot zum Liegen kommt. Häufig ist das Wegenetz im Bereich der Grenze schlechter ausgebaut bzw unterbrochen, so dass beruhigte Flächen entstehen. Diese beruhigten Zonen sind oft Lebensraum oder Brutstätte von störungsempfindlichen Tierarten, wie der in diesem Raum vorkommenden Wildkatze oder auch den Schwarzstorch. Zur Hälfte der Wanderung lud der Verkehrs- und Verschönerungsverein Frickhofen vertreten durch dessen Vorsitzenden Peter Preus die Wanderer auf eine Kaffee- und Kuchenpause ein, bevor es von Molsberg aus entlang der Waldgrenze weiter nach Hundsangen ging. Ein ornithologisches Highlight der Wanderung war sicherlich der Raubwürger, der sich auf einer Mittelspannungsleitung sitzend der Wandergruppe präsentierte. Aber auch Mittel-, Bunt und Grünspecht sowie insgesamt über 30 verschiedene Vogelarten als auch einige Rehe konnte die Wandergruppe auf der knapp 9 km langen Strecke beobachten. In Hundsangen angekommen, verabschiedete sich Marcel Weidenfeller stellvertretend für den NABU Hundsangen für alle, die an der Wanderung teilgenommen haben. Peter Preus dankte er für den gesponserten Kuchen und bei Philipp Schiefenhövel von der Masgeik-Stiftung für die Führung und Organisation der Veranstaltung.